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| #2 : AWAY FROM KEYBOARD |

ZMI | Giessen, Margarete-Bieber-Saal | 14.11.2003 20-01 Uhr

AWAY FROM KEYBOARD schreibt die Avatare aus #1 fort.

Wenn man im Netz mit jemandem kommuniziert - sei es in einem Chat, per email, über ein Newsboard, in einem Onlinerollenspiel oder bei einer der anderen vielfältigen Möglichkeiten -, entsteht eine Vorstellung von Demjenigen, der sich jenseits des Interface befinden könnte. Diese Vision geht häufig verloren, da sie keinen Raum findet, thematisiert oder ausgesprochen zu werden.
AWAY FROM KEYBOARD sammelte solche Visionen, um sie zu Geschichten zur verarbeiten.

AgentP, javajane, Beast24w und drDONGLE waren die von uns vorbereiteten Projektionsflächen aus #1 - virtuelle Figuren und Avatare der vier netzbezogenen Themen Gewalt, Therapie, Sex und Wissen. Sie bestehen aus nichts als Datenmaterial – digitale Bilder von allen möglichen Dingen, die uns Internetbenutzer zugeschickt haveb. Vier Stimmen versuchten nun, diesen Bildern assoziativ und spontan Erzählungen abzugewinnen. Diese konnte man live als Audiostream im Netz hören oder am Aufenthaltsort der vier Sprecher.

Wie funktionierte die Aufführung?

AWAY FROM KEYBOARD fand im Internet und auf einer Bühne statt und dauert ca. 3h.

Im Internet:
Über ein Interface auf unserer Homepage konnten den vier Avataren beliebige Bilder (Graphiken z.B. im Format .jpg, .tff, .img., .bmp) geschickt werden. Diese Bilder wurden auf einem Server gespeichert. Ein Link führte zum Audiostream, hier konnte man den Geschichten der vier Performer lauschen wie im Radio.

Im Foyer:
Die Ergebnisse des ersten Teils unserer „redirected“-Serie präsentierten wir in einer kleinen Installation, bestehend aus Mappen und Videomonitoren. Auf den Monitoren war jeweils ein ca. einstündiger Film zu den Themen Wissen, Therapie, Sex und Gewalt zu sehen. Sie präsentierten Texte, Bilder und Sounds, die über vier Wochen in unserem Forum zu den Themen gesammelt wurden. Die Mappen stellten einige Visionen (Bilder und Texte) zu den vier virtuellen Figuren vor, geordnet nach dem Schema der menschlichen Sinne.

Auf der Bühne:
Vier Performer saßen an einem Tisch. Darüber befand sich eine Videoprojektion, die in vier Felder unterteilt war. In diesen Feldern erschienen jeweils aktuelle Bilder, eingesandt von Besuchern der Homepage im Internet. Die Bilder vom Server wurden live und in Echtzeit vom Server-Rechner heruntergeladen und für die Videoprojektion aufbereitet. Jeder der vier Performer war als Vertreter eines Avatars für ein Feld der Projektion zuständig und versuchte, sobald er ein neues Bild geschickt bekam, dazu spontan eine Geschichte zu erzählen. Diese Geschichtewar per Audiostream wieder im Internet zu hören. Im Zuschauerraum bereitgestellte Computer mit Internetanschluß ermöglichten es auch den Zuschauern vor Ort, über das Internet Bilder in die Performance einzuspeisen. Der Zuschauerraum konnte während der Aufführung jederzeit betreten und verlassen werden.

Zur Performance (History).

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