Womanbomb

von Ivana Sajko für eine Bombenfrau, einen namenlosen Politiker, seine Leibwächter und seine Geliebte, Gott und einen Chor der Engel, einen Wurm, die Mona Lisa von Leonardo da Vinci, zwanzig meiner Freunde, meine Mutter und mich
mit Hille Beseler
Licht: Klaus Pahlke
Ausstattung & Regie: Steffen Popp
Premiere am 30.03.06 im Studio des Theaters Trier
Weitere Vorstellungen: 05., 19., 29.04. / 02., 07., 27.05. //

Die Dramatikerin Ivana Sajko phantasiert sich angesichts der Not und des Elends, die jeder Krieg über die Menschen bringt, in die Rolle einer Selbstmordattentäterin hinein. Sie will sich mit einem Politiker in die Luft sprengen, einen, von dem „man sagt, daß du im Besitz des schwellenden roten Knopfes bist„.
WOMANBOMB ist der Gedankenstrom dieser „Bombenfrau“ auf dem Weg zu ihrem Opfer. Immer wieder schaltet die Autorin sich ein, im Versuch, ihre immer lauter in ihr tickende Figur loszuwerden, andere Blickwinkel zu finden und Abstand zu gewinnen. Es geht um die Fragen nach der Rechtfertigung von Gewalt gegen eine gewalttätige Regierung, die Manipulationsmacht der Medien und die politische Verantwortung des Künstlers. Zwischen Zweifel und Rebellion schwankend, verbindet die Attentäterin mit der kurz bevorstehenden Explosion auch Gedanken über ihre Weiblichkeit und die merkwürdige Beziehung, die sie mit ihrem Opfer eingeht. Wird sie zögern, wenn sie ihm gleich von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht?

„Was würdest Du tun, wenn du noch 12 Minuten und 36 Sekunden hättest?“

Die junge Dramatikerin Ivana Sajko gewann mit ihrem Stück Apfelsine in den Wolken den Kroatischen Nationalpreis. In einer Heidelberger Inszenierung hat sie damit auch im deutschen Sprachraum auf sich aufmerksam gemacht. Sajko verwebt ihre Stücke gerne in einen symbolischen Rahmen und löst sie mit einer poetisch rhythmisierten Sprache aus ihrem zeitgenössischen Hintergrund. Wie in WOMANBOMB spielen ihre sich selbst dekonstruierenden Texte immer auch mit den Grenzen und Möglichkeiten des Mediums Theater.

„Verschiedenste Fragmente und fiktive Monologe fügen sich zusammen – nicht in einer klaren Folge, sondern eher einem Flickenteppich in Patchwork-Muster gleich.“
(Darmstädter Echo)

Presse

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