Biedermann und die Brandstifter

von Max Frisch
mit Sabine Brandauer, Barbara Ullmann, Alina Wolff, Christian Miedreich, Klaus-Michael Nix, Tim Olrik Stöneberg
Ausstattung: Rahel Seitz
Dramaturgie: Sylvia Martin
Regie: Steffen Popp Premiere am 26.10.14 am Stadttheater Trier, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: 01., 05., 11., 14., 19., 24. und 31.10.14 / 07., 09. und 28.11. / 27.12. //
Gastspiel beim Festvial “Total Theatre” am 20. und 21.11. in Luxemburg, Theatre National //

Es herrschen gefährlichen Zeiten. Brandstifter treiben ihr Unwesen. Sie arbeiten immer nach der gleichen Methode: Hausierer, die sich auf dem Dachboden einnisten – und irgendwann brennt es. Gottlieb Biedermann, seines Zeichens Haarwasserfabrikant, lebt nach klaren Regeln und dazu gehört die notwendige Unbarmherzigkeit des Geschäftsmanns. Doch eines Tages steht der angebliche Ringer Schmitz vor der Tür und schmeichelt Biedermanns Tatkraft und Humanität. Biedermann gefällt sich in der Rolle des Menschenfreundes und lässt den Bittsteller bei sich zu Hause übernachten. Damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Und Biedermann verschließt die Augen vor dem, was nicht sein darf.

Max Frisch schrieb sein “Lehrstück ohne Lehre” 1957/58. Der Autor selbst sagte über das Stück: “Es handelt sich um eine Parabel, also nicht um eine Geschichte, die den Anspruch erhebt, dass man sie glaube; sondern um ein Spiel, ein Bei-Spiel.” Und eben jenem Spiel gilt dann auch in dieser ein besonderer Fokus. Dazu wird unserer Zeit gemä´Biedermanns Behausung selbst aufs (Hochhaus-)Dach verlegt, während die Brandstifter sicher am Fundament zu schaffen machen. Und statt Benzins wird mit einem explosiveren Stoff gezündelt. Anspielungen auf Filme von Fight Club über Magnolia zu Funny Games und The Strangers,  die den Scheuklappenweg unserer Gesellschaft in den Horror der selbstverschuldeten Katastrophe vorzeichnen, übersteigern das Spiel ins Alptraumhafte, dabei zugleich absurd Komische. Denn: „Wer das Unheil sich ausmalt, will es irgend auch.“ (Adorno)

Presse

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