Inaesthetik

  • Das Zuvorkommende (II): Das Begehren des UNmöglichen

    So sehr die eventkapitalistische Lage der Kunst, selbst in den Formenstrukturen jedes Einzelwerks, anwesend und unaussetzbar ist: Kunst ist nur, wenn sie dennoch widersteht, wenn sie sich nicht in devoten oder ideologiekritischen Illustrationen des kapitalistischen Elends ereignsvergessener Erlebnisproduktionen erschöpft (…) Interessant ist einzig eine Kunst, die das Unmögliche in allem zu sehen gibt, es niemals…

  • Das Zuvorkommende (I): Die aktuelle UNkunst

    Aus aktuellem Anlass der allseits kontrovers diskutierten dOKUMENTA und der Frankfurter Koons-Ausstellung beginne ich hiermit eine kleine Serie von Exzerpten aus Wilfried Dickhoffs großartig-grollendem Kunstkritikbändchen Das Zuvorkommende. Die Thesen sind dermaßen auf die neuraligischen Punkte meines eigenen Kunstverständnisses formuliert, das sich Kommentare meinerseits meistenteils erübrigen. Wer deshalb gleich die Copyrightpolizei anrufen will, dem sei das…

  • Die Performance wird uns über den Neoliberalismus hinaus weiter begleiten

    Ein Zitat des Soziologen Dirk Baecker, das ich heute in einem Interview las, beschäftigt mich schon den ganzen Morgen in meinen Überlegungen, wie das Theater noch stärker auf die Netzwerkgesellschaft reagieren und sich zu einem Internetheater wandeln müsste. Leider habe ich gerade keine Zeit, meine Gedanken dazu hier weiter auszuführen. Aber vielleicht mag ja jemand…

  • Neil Gaiman: „Make good art!“

    Eine großartige und berührende Rede, die in eine ähnliche Kerbe schlägt, wie die berühmte Stanford Speech des Herrn Jobs, diese meiner Ansicht nach aber mal eben toppt. Danke an Elli, die das im Autorenforum Montségur gepostet hat! Neil Gaiman Addresses the University of the Arts Class of 2012 from The University of the Arts (Phl)…

  • Popeye glänzt

    Logisch, dass ich mir die Frankfurter Ausstellung des Pop-Art-Hohepriesters Jeff Koons nicht entgehen lassen konnte. Zumal in der Verbindung mit dem von der Schirn angekündigten Bloggertreffen und Tweetup. Danke Schirn und Liebieghaus, für diese Initiative! Dennoch: sowohl als Verfechter des „Weniger ist mehr“ als auch der Koons’schen Logik folgend, werde ich hier keinen Versuch unternehmen,…

  • Kunstorte zu Kirchen – mit Ideenterrorismus

    Warum der UNkreativwirtschaft mit ihrer unverhältnismäßigen Niedriglohnausbeutung nicht von unerwarteter Seite begegnen? Wenn wir das Netztheater wollen, müssen wir dann nicht auch jenes wollen, was ich kürzlich in des Postdramatikers Utopie hineinkommentierte? In der Tat schafft sich die Kunst ja wirklich selber ab, von zwei Seiten ämlich: Einmal, weil sie beinahe nur noch Ware ist…

  • Phantastik ist Wahrheit

    Eine ernsthafte poetologische Auseinandersetzung mit dem Thema „Wie und wozu braucht es Phantastik, was kann sie leisten“ jenseits der aktuell dominierenden Groschenheftfantasy wird meines Wissens leider von nur sehr Wenigen geführt. Eine rühmliche Ausnahme bildet Dietmar Dath. Bereits  in seinem Essayroman Die salzweißen Augen. Vierzehn Briefe über Drastik und Deutlichkeit streifte er das Thema, entstammen…

  • UNtransparenz und das Spiel des Narziss

    Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust. Einerseits gibt es Einiges in Byung-Chul Hans Essaybändchen Transparenzgesellschaft, dem beizupflichten ist, hier mal ein Zitat: Bei Erfahrungen begegnet man dem Anderen. Bei Erlebnissen dagegen begegnet man überall sich selbst. Das narzisstische Subjekt kann sich selbst nicht abgrenzen. Die Grenzen seines Daseins verschwimmen. Dadurch entsteht auch kein stabiles…

  • UNkreativwirtschaft

    Wer es noch nicht mitbekommen hat: Den heutigen Tag hat der Deutsche Kulturrat zum Aktionstag „Wert der Kreativität“ erklärt. Deshalb ist es vielleicht noch eimal wert, daraufhin zu weisen, dass nicht so sehr die sogenannte „Kostenlosmentalität“ der Netzgemeinde Kreativarbeiter immer stärker um ihre Verdienste prellt, sondern vielmehr die systemischen Abschöpfungsmechanismen von Arm zu Reich sich…