… ist die Vergangenheit die Gegenwart die Zukunft. Wege entstehen beim Gehen.
Aber nur für den, der geht.
Man kann sich aber auch wie Woyzeck damit plagen, dass aller Boden instabil sei: „Es geht hinter mir, unter mir stampft auf den Boden hohl, hörst du? Alles hohl da unten.“ Und ist dann wie paralysiert angesichts der potentiellen Gefahren, stolpert auf der Flucht vor der permanenten Krise durch die Welt. Manch einer lässt sich auch gerne zur Beruhigung Wiegen und Treiben auf dem medialen Meer.
Oder man ist gemeinsam mit der Kanzlein „stolz auf die deutsche Stabilitätskultur.“ Und verschiebt damit die Realität der Krise bloß auf später, bläht sie damit nur weiter auf, während man weiter fröhlich auf der Stelle tritt, hier im Versicherten ist es doch so schön. Zumindest bis zur nächstgrößeren Krise.
Der Klimawandel lehrt uns jetzt endgültig, dass wir selbst die größten Veränderer sind, die Welt wieder UNsicher(er) machen – zum Guten wie Schlechten. Nicht alles muss man mitgehen, nicht alles, was sich Fortschritt nennt, führt auch an schönere Orte. Stehenbleiben oder ziellos sich treiben lassen aber bedeutet in jedem Fall, irgendwann weggespült zu werden.
Gehen heißt Risiken eingehen, mit Wegen experimentieren, in die Krise hineingehen. Heißt, die Realität nicht einfach hinzunehmen, die Autorität über die mannigfaltigen möglichen Welten, die wir selber sind, zurückerobern. Mit allen ihren Konsequenzen. UNausweichlich in jedem Fall.
UNstabil
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