Jetzt ist es raus: Facebook will das neue Google werden. Aber gegen den Like-It-Button-Generalangriff zur sozialen Übernahme des Netzes regt sich erster Widerstand.
Am Besten gefällt hierbei natürlich der UNlike-Button. Umgeht er doch das Problem, dass ein ledigliches Nichtmögen-Knöpfchen nur die Kehrseite der gleichen Medaille bedienen würde: „To dislike is to hate, or detest. A dislike button is the next step of liking.“ Nein, der UNlike-Button funktioniert absolut im Sinne des UN, indem er nämlich jegliche Bewertung zu neutralisieren und damit der Verwertbarkeit zu entziehen versucht: „The unlike button doesn’t let you dislike something. The unlike button lets you stop liking something; to be neutral.“ In solchen Zeiten ist Neutraliät der wahre Widerstand!
Wer dennoch ab und an mal sein Missfallen ausdrücken und damit wenigstens bei der Sysiphos-Aufgabe mithelfen möchte, das Internet von dem vielen Schund (Kinderpornographie, Werbung, Artikel über Apple-Geräte) – der ja gerne als Argument für eine immer restriktivere Netzpolitik herangezogen wird -, zu befreien, kann das ab dem 29. April mit dem openunlike-Angebot von yiid tun.
Wer das Mögen aber partout gut finden und damit mithelfen will, das von Amazon erfundene Prinzip der Produkt-Bewertung (inklusive dadurch persönlich zugeschnittener
Werbung) mit Googles Datensammelei zu kreuzen, um das Ganze schließlich auf das gesamte Web (mit Facebook als zentraler Schnittstelle) auszuweiten, sollte wenigstens den offenen Multi-Netzwerk-Button openlike.org favorisieren.
Ach so, und last but not least: flattr arbeitet schon länger an einem Button, mit dem jeder Mögen-Klick dann auch tatsächlich zu einer monetären Wertschätzung des Gemochten führt. Das wäre doch zumindest mal ein ausprobierenswerter Ansatz, Urheber weiterhin „direkt“ zu vergüten und dennoch auch ein bisschen Richtung Kulturflatrate zu marschieren.