Das UNperfekte scheint immer noch exotisch zu sein. Dabei würde es überall dringend gebraucht: Offen bekannter UNperfektionismus könnte z.B. ein Gegengewicht bilden
– zur Kritik, die von der Kunst einen möglichst hohen Grad an Perfektion einfordert (wie z.B. die Jury des Berliner Theatertreffens).
– zu Politikern, die die perfekte Politik behaupten, die sie dann doch wieder reformieren müssen.
– zur Börse, die nur die perfekteste Performance belohnt – auf Kosten aller anderen.
Dann doch lieber bekennender UNperfektionist sein!
Perfekt ist geschlossen. Perfekt ist Glatt. Perfekt ist marktgängig.
UNperfekt ist offen. UNperfekt ist Rauh. UNperfekt ist unverkäuflich.
Allerdings nimmt der UNperfektionist in Kauf, daß sein Werk / sein Tun dann als UNkünstlerisch, UNrelevant und UNperformativ bezeichnet wird…
UNperfektionismus
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