Wir glauben nicht, dass man Komplexität auflösen oder beschwichtigen kann, zähmen vielleicht durch Reduktion, dadurch, dass man Knoten zerhaut. Wir glauben, dass Komplexität lebbar werden muss, denn es wird schwerlich eine Welt geben (wenn wir von Katastrophen verschont sind), die weniger komplex ist als die, in der wir leben. Wir glauben sogar, dass es eine Aufgabe von Literatur, von Kunst ist – man kann auch sagen: von Intellektuellen – aufzuzeigen, wie Komplexität eben nicht erschreckend und gefährdend, sondern im Gegenteil belebend sein kann.
Wahre, wichtige Worte über Literatur von Katharina Hacker in ihrer Keynote-Lecture bei E:PUBLISH in Berlin über Fiktion und die Zukunft des Buches. Und dann vergleiche man mit Jan Eggers‘ Enthüllung des Geheimnisses von social media … Also wo ist der Ort für (gedankliche) Komplexität im Netz? Das ist die Frage.