Und da ist dieses Buch erschienen, das ziemlich Wind gemacht hat vor zwei Jahren von James Wood, Die Kunst des Erzählens oder Schreibens, glaube ich, How Fiction works . Da ist das alles, diese Machartsfragen, wirklich sehr toll nochmal ausgeführt für die amerikanische und englischsprachige Welt. Da gibt es diesen wunderbaren Begriff vom Commercial Realism , in den die narrativen Standards des 19. Jahrhunderts heute übergegangen sind. Und da dachte ich, ja, das ist es doch: diese Kombination aus Tradition und Trash, aufgeladen mit meiner theoretizistischen Idiosynkrasie. Und das war dann auch wieder so eine klassische Pop-Idee, dass man sagt, der Roman soll nicht mit irgendwelchen äußerlichen theaterhaften Gesten experimentell sein, sondern innerlich. Und das Pophafte wäre, nach außen hin ist es super simpel; aber im Inneren, heimlich: formal experimentell. Das geht dann nur furchtbar langsam beim Schreiben.
Rainald Goetz im Gespräch Über „Joahnn Holtrop“ mit Ijoma Mangold und Moritz von Uslar: Wut ist Energie – ZEIT.DE
Den Commercial Realism von innen heraus überwinden
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